Rebenbotschaft
Bouchard Finlayson

Bouchard Finlayson

Bouchard Finlayson ist ein 1989 gegründetes Boutique-Weingut, das im Hemel-en-Aarde Valley in Südafrika liegt. Das Weingut widmet sich der Herstellung von Pinot Noir, Chardonnay und Sauvignon Blanc von herausragender Qualität. Der Gründer Peter Finlayson ist für seine Pionierarbeit bei der Erzeugung von Pinot Noir von Weltklasse in den südafrikanischen Weinbergen berühmt. Als erster Winemaker hat er ab 1979 das Weingut Hamilton Russell in Hemel-en-Aarde aufgebaut. Der Erzählung nach soll Peter Finlayson, der u.a. in Geisenheim Weinbau studiert hat, über Weinbau in dieser Region einmal gesagt haben, dass man Weine im Rheingau anbauen könne, es natürlich auch hier gehe.

Mit seinem eigenen Weingut hat er sich einen weltweiten Ruf für die Herstellung unvergesslicher Weine erworben. Weine, die das einzigartige Terroir des Hemel-en-Aarde Valley widerspiegeln, das von alten Böden und kühlen Brisen vom Meer beeinflusst wird. Neben dem hochgelobten Pinot Noir ist das Weingut auch für seinen preisgekrönten Chardonnay, Sauvignon Blanc und eine rote französisch/italienischen Cuvée namens „Hannibal“ bekannt. Im Laufe der Jahre ist Bouchard Finlayson zu einem Synonym für hervorragende Weine geworden, wobei seine Tête de Cuvée- und Galpin Peak Pinot Noirs zu den besten Südafrikas zählen.

Weinbau im Hemel-en-Aarde Valley

Das maritime Klima des Hemel-en-Aarde Valley hat einen erheblichen Einfluss auf den Geschmack der Weine von Bouchard Finlayson. Die kühle Meeresbrise und die dadurch gemäßigten Temperaturen im Weinberg schaffen ein ideales Umfeld für den Anbau von Trauben, insbesondere Pinot Noir, Chardonnay und Sauvignon Blanc. Dieses Klima verlangsamt den Reifungsprozess der Trauben, so dass sie komplexere Geschmacksrichtungen und Aromen entwickeln können. Daher sind die Weine von Bouchard Finlayson für ihre Reinheit, Eleganz und Lebendigkeit bekannt und spiegeln die einzigartigen Eigenschaften des kühlen Klimas und der maritimen Lage wider, die die Weinberge definieren.

Die Weinprobe bei Bouchard Finlayson

Von Hermanus kommend liegt das Weingut liegt am Ende des ersten Drittels, da, wo das Tal noch etwas schmaler ist. Erst kurz danach, oberhalb von La Vierge öffnet es sich noch weiter. Es bietet nicht die ganz so imposanten Blicke, die man von anderen Weingütern entlang der Route hat. Aber die Anlage ist sehr schön, insbesondere im kleinen Innenhof mit dem Brunnen sitzt man ganz gemütlich.

Auch das Personal ist freundlich. Es ist überhaupt nichts falsch hier, und doch fehlt mir auch nach dem mittlerweile zweiten Besuch etwas. Das Weingut ist mir zu unpersönlich, bei aller Eleganz zu steril, es kommt kein Gefühl der Gastlichkeit auf. Was aus meiner Sicht ein Makel für Bouchard Finlayson ist, weil wesentliche Aspekte fehlen, die man mit dem Wein auch Jahre später noch verbinden könnte. Markeninszenierung geht halt nun einmal weit über das Produkt hinaus.

Wie üblich bieten sie diverse Weintastings an, vom Flagship Tasting (R350) über das Premium Tasting (R150) bis hin zu Pairings mit kleinen Gerichten. Pairings mit kleinen Häppchen, Käse oder Schokolade sind ja nicht neu. Was ich hier zum ersten Mal gesehen habe, war ein Tasting mit französischen Macarons (R220). Sehr gut fand ich auch, dass man einzelne Weine individuell für jeweils R60 probieren kann. Warum davon die Flagship Weine ausgeschlossen sein müssen, habe ich wiederum nicht verstanden. Ich meine, die Flaschen sind offen, warum verwehrt man Gästen das? Das ist nicht schlau.

Premium Tasting mit Macaron Begleitung

Spaß im Glas

Ich habe mich für das Premium Tasting entschieden, in dem der Crocodile´s Lair Chardonnay 2022, Galpin Peak Pinot Noir 2022, sowie der Hannibal 2020 zur Verkostung kommen. Der Chardonnay ist sehr klassisch ausgebaut, ganz gradlinig, säurebetont, bringt eine leichte Mineralik mit, Burgund halt. Die Länge seines Abgangs war bemerkenswert. Der Pinot Noir hat mich überrascht, die typischerweise rotfruchtige Aromen fehlen nahezu komplett, dafür ganz viel reife Pflaume gepaart mit einer herrlichen Würzigkeit, fast wie bei einem Cabernet Franc. Hannibal ist eine eher untypische Cuvée aus den französischen und italienischen Rebsorten Sangiovese, Pinot Noir, Shiraz, Nebbiolo, Mourvédre und Barbera. Hannibal und seine afrikanischen Elefanten, die ihm bei seiner Überquerung der Alpen von Frankreich nach Italien geholfen haben, stand als Namensgeber für diesen Wein. Schöne Geschichte. Der Wein selbst bringt Aromen von Veilchen ins Glas, ganz viel Café, Fleisch und feuchte Erde, sanfte, samtige Tannen.

Unterm Strich war auch der diesmalige Besuch bei Bouchard Finlayson einwandfrei und ist durchaus empfehlenswert. Er bleibt aber nicht so in Erinnerung, wie es sein könnte. Unter den Weingütern im Hemel-en-Aarde Valley für mich eher im Mittelfeld. Aktuelle Öffnungszeiten und Angebote findet ihr hier direkt auf ihrer Webseite.

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